Zu Besuch bei einem Thangkasmaler
und eine Thangasweihe durch den Abt in einem buddhistischen Kloster.
Thangkas und
Mandalas sind herrliche Malereien des tibetischen Buddhismus, regelrechte Ikonenmalereien. Alle haben daher
eine tiefe spirituelle Bedeutung. Diese wunderschönen Gemälde, die wohl beeindruckendsten religiösen
Kunstwerke unserer Erde, entstehen natürlich nicht aus göttlicher Fügung, sondern müssen von
ganz irdischen Menschen, wie Mönchen, oft aber auch externen Malern, gemalt werden. Dabei sind die Götter,
die auf Thangkas oder in Zentren von Mandalas dargestellt werden, in ihrer Ausgestaltung nicht der Fantasie der
Künstler überlassen.
Bis in alle Details sind sie in den Heiligen Schriften des Buddhismus oder in
überlieferungen von Visionen hoher Lamas beschrieben. Diese Detailangaben müssen von den Malern
genauestens beachtet werden, denn sonst sind Thangkas oder Mandalas für den religiösen Gebrauch,
für den sie bestimmt sind, nicht zu gebrauchen.
Und zu diesem Zweck werden sie auch geweiht. Die Weihe der Thankas geschieht im Rahmen einer traditionellen
Zeremonie, der sogen. Rapnes-Zeremonie, durch Mönche, meist durch Geshes (Doktoren der buddhistischen Philosophie)
oder Äbten von Klöstern oder hochrangigen Lamas. Auf Thangkas werden auch Vereinigungen von Göttern mit ihrem weiblichen Gegenstück dargestellt.
Beispiele dazu finden Sie auf der Seite:
Tantra
Thangkas und Mandalas.
Die Tradition der Thangkamalerei, die in Tibet selbst in Folge der chinesischen Okkupation vor mehr als 50 Jahren fast erloschen
ist, wird heute überwiegend in Nepal aufrecht erhalten. Daher können Sie sogar auch in Deutschland oder im Internet diese wunderschöne
Kunst der Thangkamaltradition erleben und betrachten. Einen wertvollen Thangka schenkten wir in
Dharamsala
seiner Heiligkeit, den
Dalai Lama.
Jedes Kloster hat eine Vielzahl wertvoller Thangkas im Innenraum ausgestellt.